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Physiotalk: Wenn der Boardsport dich kaputt macht

Schmerzen im unteren Rücken nach dem Surfen, Meniskus Beschwerden nach dem Skaten oder Probleme in den Füßen nach dem Stand-Up-Paddeln.

 

Das muss einfach nicht sein! Überlastungen und Verletzungen beim Boardsport können zum großen Teil vermieden werden. Prävention anstatt Rehabilitation sollte das Motto lauten.

Was bedeutet Bewegung?

Hast du dich heute schon bewegt? JA!

 

Du bist wach und liest diesen Artikel. Also ja, du hast dich heute schon bewegt. Oft wird Bewegung irrtümlich mit Fitness und Sport gleichgesetzt. Aber das ist nicht der Fall. Bewegung ist vielseitig. Blinzeln, atmen, klatschen, springen, skaten und surfen. All das sind Bewegungen. 

Bewegung vs. Fitness:

Wenn man Wert auf seinen Körper und seine Gesundheit legt, dann sollte man aufhören Bewegung mit Fitness gleichzusetzen.

 

Mit Sport hält man sich nicht unbedingt gesund. "Wow krass, Jana! Wie kannst du so etwas sagen? Du bist doch Physiotherapeutin / Personal Trainerin?!" 

 

Ja, das bin ich. Und ja, auch ich liebe den Boardsport. Und nie und nimmer würde ich jetzt meine Leidenschaft aufgeben! Außer ich entwickle Beschwerden, die es mir unmöglich machen, meinen Lieblingssport auszuüben.

 

Und genau darum geht es. Darum, dass Bewegung einen neuen Stellenwert in deinem Leben bekommen sollte, um dich für deinen Boardsport gesund zu halten!

Bewegungen im Alltag und beim Sport:

Dein Körper hat 600 Gelenke! Die Zahl der möglichen Bewegungen würde den Artikel hier sprengen. Es gibt unglaublich viel essenzielle Bewegungen. Dabei bewegen wir häufig nur einen Bruchteil der Gelenke. Und ja, auch bei Sportlern die sich vermeintlich viel bewegen ist das sehr oft der Fall.

 

Monotone Bewegungen auf dem Laufband sind genauso ungünstig, wie einseitige Bewegungen am Schreibtisch. Verstehe mich bitte nicht falsch. Natürlich ist das Gehen auf dem Laufband, eine runde Skaten oder das Radeln durch den Wald immer noch besser als gar keine Bewegung.

 

All diese Aktivitäten haben definitiv ihre Berechtigung! Nur sind diese Tätigkeiten häufig genau so monoton und einseitig, wie eben unser Alltag es auch schon ist.

Was passiert bei Bewegungsmangel?

Durch monotone und einseitige Bewegungen erlangen viele Bereiche im Körper einen Bewegungsmangel. In Abschnitten mit Bewegungsmangel entstehen Verklebungen in der Muskulatur. Das führt zu Schmerzen und einer schlechten Kraftentwicklung. Die Muskulatur wird in diesem Bereich schwach. Außerdem führen unbewegliche Körperabschnitte zu noch mehr Bewegung in den angrenzenden Gelenken. So entstehen Überlastungserscheinungen.

 

Es entwickelt sich also über lange Zeit ein starkes Gewebe neben einem schwachen Gewebe. Der Körper erfährt eine Spannungserhöhung, bei dem er die unausgeglichenen Lasten auf Dauer irgendwann nicht mehr kompensieren kann.

 

Das Problem beim Boardsport (oder bei vielen anderen Sportarten) ist, dass Kompensationsstrategien auch noch verstärkt werden können.

Wie du Bewegungsmangel vermeidest:

Um Kompensationsmechanismen zu vermeiden, solltest du alle Bereiche deines Körpers so trainieren, dass sie auf der einen Seite beweglich und auf der anderen Seite stabil sind. Beide Fähigkeiten sind gleichermaßen von Bedeutung.

 

Ein funktionelles Ganzkörpertraining, welches unterschiedliche körperliche Fähigkeiten fördert, ist auf jeden Fall ein sehr guter Zusatz zu deinem Boardsport. Aber... eine Woche hat 168 Stunden. Im Verhältnis zu 2-3 Stunden Fitnesstraining, wiegt es den Bewegungsmangel vom Alltag bei langem nicht auf.

 

Das Bewegungsverhalten sollte sich also zum großen Teil während des gesamten Tages verändern. Aber so gut wir uns im Alltag auch anstrengen, wir leben schlichtweg nicht mehr in Höhlen und jagen und sammeln unser Essen schließlich nicht mehr selbst, wodurch wir über hunderten von Jahren bewegungsärmer geworden sind. Daher ist ein zusätzlich ausgewogenes Ganzkörpertraining für Surfer, Skater und andere Boardsportler empfehlenswert.

Du möchtest Bewegungsmangel reduzieren?


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