Schmerzen und Verletzungen an den Füßen sind bei Boardsportarten, wie zum Beispiel dem Skateboarden keine Seltenheit. Immer wieder hört man von umgeknickten Sprunggelenken oder Entzündungen an der Achillessehne z.B. nach häufigem pushen. Shit happens?! Müssen Boardsportler:innen da einfach durch? Nein! Natürlich nicht, denn du hast sehr viel mehr in deiner eigenen Hand (oder in dem Fall in deinen Füßen), als du möglichweise annimmst.
Fußbewegungen in Zahlen
Dein Fuß hat 33 Gelenke. Funfact: Mein Fuß hat 34 Gelenke ;-) Durch ein Zufallsbefund hat man anhand eines Röntgenbilds festgestellt, dass ich einen zusätzlichen Knochen im Fuß habe.
Die Biomechanikerin Katy Bowman hat sich in ihrem Buch Every Woman's Guide to Foot Pain Relief die Mühe gemacht, zu errechnen wie viel unterschiedliche Verrenkungen man mit dem Fuß machen kann. Bei der Rechnung ist sie davon ausgegangen, dass jedes Gelenk lediglich nur zwei verschiedene Positionen einnehmen kann. So kam sie auf die unglaubliche Zahl von 8.589.934.592 (also 2³³). Und wir sprechen hier nur von einem Fuß!
Mit einem Fuß im Gefängnis
Oder besser gesagt, mit zwei Füßen! Schon in frühster Kindheit werden unsere Füße in (oft zu enge) Schuhe gesteckt. Dabei werden nicht nur unsere Füße, sondern auch unsere Knie und Hüften ruhig gestellt. Und in dem Umfeld in dem wir Leben, mit all den künstlich geebneten Oberflächen (Wohnung / Asphalt), werden wir schließlich in unserer vollen Beweglichkeit beraubt.
Sneakers, Highheels oder Flip Flops - diese Arten von Schuhen verändern nicht nur deine Beweglichkeit, sondern deine gesamte Statik und dein Gangbild. Der Spruch Wer rastet, der rostet passt unglaublich gut zu den Füßen, auch wenn man sich vermeintlich viel bewegt. Aber häufig eben nicht die Fußwurzelknochen.
Dein schlauer Körper passt sich bei einem Bewegungsmangel in den Füßen einfach körperlich an. Die Knochenrobustheit nimmt an einigen Stellen ab, die Muskeln werden schwach und Verspannungen in der Fußsohle sind zu spüren.
Und hier kommen wir zum eigentlichen Problem:
Wenn einige Bereiche im Fuß ihre Aufgabe nicht ausführen, dann müssen andere Bereiche die Bewegung und Kraft übernehmen. So kann es schließlich zu Schmerzen, Überlastungen und Verletzungen
kommen.
Kannst du dich an deine Schulzeit erinnern, als man Gruppenaufgaben aufbekommen hat? Da hatte das Wort "TEAM" häufig folgende Bedeutung: "Toll, ein anderer macht's!". Der Stress und Druck hing also an einer einzelnen Person und wurde nicht gleichmäßig auf alle Teilnehmer:innen der Gruppe verteilt.
Dieses kleine Beispiel, soll dir zeigen, dass es mit deinen Füßen genauso laufen kann. Das Gelenk, welches am häufigsten darunter leidet, ist das Sprunggelenk. Bzw. die Muskulatur die am meisten darunter leidet, wäre die Wade.
Skater brauchen starke Füße
Um Verletzungen beim Boardsport zu vermeiden, brauchst du starke & bewegliche Füße.
Neben den Überlastungen, welche durch eine Immobilität entsteht, nimmt auch das Gefühl in den Fußsohlen ab. Auf unebenem Gelände kann es dann passieren, dass die Fußsohlen nicht die richtige Information ans Gehirn weiter leitet. Zack und plötzlich ist man umgeknickt.
Je naturgebundener dein Fuß bewegen kann (sprich ohne Schuhe auf unebenen Boden), desto besser können Sprunggelenksverletzungen im Alltag oder z.B. beim Skaten vermieden werden.
Aber Achtung! Bevor du nur noch barfuß laufen möchtest, musst du eine wichtige Sache bedenken. Dein Fuß ist womöglich aktuell noch nicht auf diese Art von Belastung vorbereitet. Komplett von 0% auf 100% z.B. auf Barfußschuhe umzusteigen ist nicht immer der gesündeste Weg und häufig auch gar nicht im Alltag umsetzbar.
Eine andere Lösung muss her!
Der erste Schritt zu einem bewegten Fuß
Es ist leider so, dass wir modernen Menschen uns meist mit zusätzlichen Übungen weiterhelfen müssen. Aber wer baut schon spezielle Fußübungen in sein Fitnessplan? Mal ehrlich, das machen wahrscheinlich die wenigsten Personen, oder?
Du fragst dich jetzt vielleicht, benötige ich ein Fußtraining, um im Boardsport verletzungsfrei zu bleiben?
Probiere mal folgendes aus:
- im Einbeinstand mit komplett gestrecktem Knie für eine Minute stehen bleiben.
- Jeden Zeh einzeln vom Boden abheben.
- Die Zehen spreizen, ohne dass sie vom Boden abheben.
Kannst du das alles? Dann hört sich das schon mal sehr gut an. Hast du mit dem ein oder anderen dieser Bewegungen deine Schwierigkeiten, dann würde ich an deiner Stelle, deine Füße weiter unter die Lupe nehmen :-). Vor allem, wenn du in deiner Vergangenheit schon mal deine Problemchen mit den Füßen hattest.
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